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Tag 9: Nach Treviso

  • rad5123
  • 1. Aug. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Aug. 2022

Der erste Blick aus dem Fenster zeigt einen wolkenlosen strahlenden Himmel!

Noch 145 km, dann werde ich Anette treffen 😀😀😀


Vor Meran hatte ich das Gefühl, doch irgendwo im deutschen Kulturraum zu sein. Nun bin ich deutlich östlicher (nicht südlicher) und alles sieht italienisch aus. Die Bedienungen sprechen meist nur Englisch, man muss seinen Salat selber anmachen und: das Brot wird schlechter! Also am besten auf Pizza umsteigen 😀


Heute geht es in den Süden, raus aus den Bergen, rein in die Hitze!

Bin gespannt wie sich der Wassermangel bemerkbar macht. An der Sella hat es ja neulich viel geregnet, aber hier ist davon nichts zu sehen:


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Von links und rechts nur breite, trockene Flußbetten.


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Auch der Wald sieht örtlich nicht gut aus.


Aber nun endlich zur Tour:

Heute kann ich abseits der Autostraße fahren, denn es gibt einen regionalen Radweg, der einer stillgelegten Eisenbahnstrecke folgt. Der soll “überwiegend geteert” sein. Mal sehen was das heißt.

Also zum „Bahnhof“ und auf „die Gleise“ 😀 Zu Beginn geht es gleich über ein Viadukt, kommt auf Radwegen nicht oft vor. Gleiches gilt auch für Tunnel:


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Echt reizvoll die Strecke!

Aber etwas außerhalb des doch ein wenig mondänen Cortina geht der Weg in eine Schotterpiste über! Und es geht streckenweise rauf und runter. An einer Stelle muss ich dann tatsächlich absteigen! Welche Demütigung 😖 Auf über 800 km musste ich das nicht, aber hier kommt man nur mit einem Mountainbike hoch.

In solchen Situationen stehe ich in der Gefahr, mich zu ärgern und auf die Straße auszuweichen.

Zum Glück bekomme ich die negativen Gefühle in den Griff und der Weg wird dann auch wieder richtig schön.


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Man kommt an ehemaligen Bahnhöfen vorbei. Winzige Gebäude, die nun meist Bars sind. An einem sitzen zwei schon recht betagte Männer bei einem Espresso und plaudern. Wie lange kann man an einem Espresso wohl trinken?

Der Weg ist süß, aber man kommt nicht schnell voran. Daher will ich eigentlich zügig weiter, aber bei solch einem Schmuckstück muss man einfach anhalten:


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Das Tal weitet sich, der Wald weicht Feldern, zuerst Mais, dann auch Wein. Aber auch Industrieanlagen.


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Unterhalb der modernen Autobahnbrücke schlängelt sich die alte Landstrasse hin. Hin und wieder geht es durch ein Dorf mit fünf oder zehn alten Steinhäusern, die sich um eine Kirche versammeln. Wer wohnt hier? Wie sieht ihr Alltag aus?


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Diese Kirche ist aufgegeben. Wie wird es den anderen in den nächsten Jahrzehnten ergehen?


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Noch ein Eindruck zur Wasserknappheit.


Nachdem ich einige zehn Kilometer durch Niemandsland gefahren bin ohne jede Infrastruktur wie z. B. einen Wasserhahn, wird die Gegend dann flach und stärker besiedelt. Aber alle Lebensmittelläden und Bars machen eine sehr lange Mittagspause! Meine Wasserflaschen sind leer, das Wasser hatte gefühlt 35 Grad (soll ja gesund sein hab ich beim KGR gelernt). Eine eiskalte Cola wäre jetzt klasse! Seit Stunden bin ich schon im Tiefland, es ist ordentlich warm und es bläst ein ziemlicher Gegenwind! Der trocknet aus und bremst mich aus! Das Windgeräusch in den Ohren sagt, ich fahre 40 - 50 km/h, die Beine meinen mindestens 28, aber der Tacho behauptet eisern 22. Über die Entfernung heißt das, Anette kann eine gute Stunde länger alleine die Läden der Stadt erkunden.

Aber schließlich komme ich an, sie erwartet mich am Stadttor 🥰


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1 Kommentar


Christel Bölle
Christel Bölle
02. Aug. 2022

Hallo Jürgen,


wir gratulieren zur bravourös absolvierten Tour, superklasse, auch deine Fotos und Kommentare, jetzt bist du sicher erst mal richtig fertig, und reif für eine große Portion gute Pasta, Anette hat inzwischen bestimmt schon richtig gut beim Shoppen in die italienische Wirtschaft investiert, aber was soll sie auch machen, wenn der geliebte Gatte so lange auf sich warten läßt.


Euch beiden jetzt noch eine richtig schöne Zeit in Venezia, genießt es und laßt es euch gutgehen.


Eure Christel und Eberhard

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